Was Eltern im biz fragen: Thema Schnuppern (2. Sek)

Das Schnuppern ist für Schülerinnen und Schüler oft der erste direkte Kontakt mit der Berufs- und Arbeitswelt. Dieser Schritt ist deshalb bei Jugendlichen wie ihren Eltern mit Unsicherheiten und Unklarheiten verbunden. Wir beantworten die häufigsten Fragen, die uns Eltern im biz zum Schnuppern stellen.

Die Schnupperlehre bringt Jugendliche mitten ins Berufsleben. Quelle: iStock

Unser Sohn will nicht schnuppern gehen, was sollen wir machen?

Versuchen Sie herauszufinden, woran das liegt. Häufig sind die Gründe auch für den Jugendlichen diffus und er reagiert darauf mit einer Vermeidungsstrategie oder einer abwehrenden Haltung. Fragen Sie Ihren Sohn konkret:

  • Fühlst du dich unsicher im Umgang mit unbekannten Erwachsenen?
  • Hast du Respekt vor einer fremden Umgebung?
  • Hast du Angst, dass du den Schnuppertag / die Schnupperlehre nicht schaffst?

Versuchen Sie, im familiären Umfeld oder in Ihrem Bekanntenkreis einen möglichst unkomplizierten Schnuppertag zu organisieren. So fühlt sich Ihr Sohn weniger auf dem Prüfstand und er gewinnt durch ein unverbindliches Über-die-Schulter-Schauen einen Eindruck vom Betrieb.

Ist Ihr Sohn blockiert, weil er keine Ahnung hat, was ihn interessiert? In diesem Fall empfiehlt sich ein Gespräch mit der zuständigen Berufsberatungsperson. Sie spürt zusammen mit Ihrem Sohn seine Interessen und Neigungen auf und ordnet sie den entsprechenden Berufsfeldern zu. Meistens gehen die Jugendlichen nach einem solchen Gespräch in zwei oder drei Berufen schnuppern und merken danach, was ihnen zusagt und was nicht.

Sollte unsere Tochter im Beruf geschnuppert haben, bevor sie sich für eine Lehrstelle bewirbt?

Grundsätzlich ja. Das Schnuppern ist aber nur eine von mehreren Möglichkeiten, um herauszufinden, ob Ihrer Tochter der Beruf tatsächlich gefällt. Sie kann sich zum Beispiel auch in der biz-Infothek die ausführliche Berufsbeschreibung holen, sich Informationsvideos anschauen, Infoveranstaltungen im biz besuchen oder auf anderem Weg mit Berufsleuten reden. Die Motivation Ihrer Tochter für einen Beruf wirkt für den Lehrbetrieb aber nachvollziehbarer, wenn sie den Beruf während einer Schnupperlehre erlebt hat. Wenn eine Schnupperlehre nicht möglich war, sollte Ihre Tochter in ihrer Bewerbung unbedingt aufführen, auf welchem anderen Weg sie den Beruf kennengelernt hat.

Ideal ist natürlich, wenn Ihre Tochter die Schnupperlehre erfolgreich absolviert hat und der Betrieb noch Lernende sucht. Es ist aber kein Problem, wenn sie sich bei Lehrbetrieben bewirbt, wo sie nicht geschnuppert hat. Wichtig ist einfach, dass sie ihrer Bewerbung die Schnupperbeurteilung beilegt, die sie nach der Schnupperlehre vom Betrieb bekommen hat.

In wie vielen Lehrbetrieben sollte unser Sohn schnuppern?

Das kommt darauf an: Wenn sich Ihr Sohn im Vorfeld gut über den Beruf informiert hat, reicht unter Umständen eine Schnupperlehre. Mindestens zwei Schnupperlehren sind aber zu empfehlen, vor allem dann, wenn sich der Beruf stark unterscheidet, je nachdem ob er in einem Grossbetrieb oder in einem KMU ausgeübt wird.

Was sollen wir tun, wenn unsere Tochter lauter Absagen für Schnupperlehren erhält?

Das ist ein Thema, das einige Jugendliche betrifft. Versuchen Sie Ihrer Tochter folgende Tipps weiterzugeben:

  • Bleib hartnäckig. Schreibe oder telefoniere möglichst unbekümmert vielen verschiedenen Betrieben.
  • Besuche das Berufswahl-Portal. Dort findest du Betriebe, die du zum Schnuppern anfragen kannst. Einige Betriebe schreiben auf dem Berufswahl-Portal konkrete Schnuppertermine aus, für die du dich direkt anmelden kannst.
  • Frage bei Verwandten, Bekannten, Nachbarn, deinem Sporttrainer etc. nach, ob du bei ihnen einen Schnuppertag machen kannst. Oft sind die Erfolgschancen grösser, wenn dich die Personen bereits kennen.
  • Bereite deine Bewerbungsunterlagen vor, bevor du mit einem Betrieb Kontakt aufnimmst. Denn es ist an vielen Orten üblich, dass du deinen Lebenslauf und die Zeugnisse einreichen musst.

Unser Sohn ist schüchtern. Wie schafft er es, irgendwo zu schnuppern?

Schüchternheit macht den Einstieg schwieriger, aber sie entbindet die Jugendlichen nicht vom Schnuppern. Üben Sie mit Ihrem Sohn zum Beispiel das Telefonieren. Das macht vielen Jugendlichen zu schaffen. Gehen Sie mit ihm vorgängig durch, was er fragen soll und bleiben Sie an seiner Seite, wenn er telefoniert. So geben Sie ihm Sicherheit.

Kontakt

Amt für Jugend und Berufsberatung - Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung

Adresse

Dörflistrasse 120
8090 Zürich
Route (Google)

Für diese Meldung zuständig: