Was Eltern im biz fragen: Thema Absagen (3. Sek)

Negative Rückmeldungen gehören bei der Lehrstellensuche häufig dazu. Umso wichtiger ist es, dass sich die Jugendlichen von Absagen nicht demotivieren lassen – und sie durch die Eltern dabei unterstützt werden. Wie das am besten gelingt, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Eltern sind für Jugendliche ein wichtiger Motivator bei der Lehrstellensuche. Quelle: iStock

Unser Sohn erhält immer wieder Absagen auf seine Bewerbungen. Was können wir als Eltern tun?

Es ist normal, dass nicht jede Bewerbung von Erfolg gekrönt ist. Lehrbetriebe wählen nach ihren eigenen Kriterien aus. Hilfreich ist es, wenn Ihr Sohn den Bewerbungsprozess der Lehrbetriebe kennt, bei denen er sich bewirbt. Motivieren Sie ihn deshalb, vor dem Bewerben nachzufragen und sich darüber zu informieren.

Ihr Sohn sollte sich dann auf eine Lehrstelle bewerben, wenn er bereits Einblick in den Beruf erhalten hat, überzeugt ist, dass er diesen Beruf erlernen will, und auch die Grundvoraussetzungen (z. B. Schulnoten, Eignungstests, Charaktereigenschaften, Beurteilung der Schnupperlehre) mitbringt.

Auch können Sie Ihren Sohn anregen, das Gespräch mit einer Berufsberaterin oder einem Berufsberater zu suchen, damit er das weitere Vorgehen besprechen und allfällige berufliche Alternativen finden kann.

Meine Tochter hat sich von den vielen Absagen verunsichern lassen und weiss nun gar nicht mehr wie weiter. Wie kann ich sie unterstützen?

Diese Phase ist zwar frustrierend, kann aber auch dazu führen, dass Ihre Tochter nun offen ist für Neues. Im Moment ist immer noch (fast) alles möglich. Motivieren Sie sie, dass sie das Gespräch mit der Berufsberaterin oder dem Berufsberater des zuständigen biz sucht. Nun geht es darum abzuklären, welche weiteren Berufe für Ihre Tochter in Frage kommen, und sich bei weiteren Lehrbetrieben zu bewerben. Im Motivationsschreiben kann Ihre Tochter die Bereitschaft und das Interesse für einen oder mehrere Schnuppertage signalisieren.

Unser Sohn hat ein halbes Jahr vor Schulabschluss noch keine Lehrstelle. Soll er sich nun für eine andere Lehre bewerben?

Die Überlegung ist gerechtfertigt. Versuchen Sie folgende Frage zu beantworten: Handelt es sich um eine sehr beliebte Ausbildung und ist dementsprechend die Konkurrenz sehr gross?

Schauen Sie gemeinsam mit Ihrem Sohn, ob dieselbe Ausbildung auch in einer anderen Branche oder in einem anderen Fachgebiet möglich wäre oder in welchen Branchen noch offene Lehrstellen vorhanden sind. Ein paar Beispiele: Im kaufmännischen Bereich gibt es noch offene Lehrstellen bei kleineren Dienstleistungs- oder Industriebetrieben. Im Gesundheitswesen sind Ausbildungsplätze für Fachfrau/Fachmann Gesundheit in Alters- und Pflegeheimen zahlreich vorhanden und die Lehre als Fachfrau/Fachmann Betreuung ist sowohl für Menschen im Alter als auch für Menschen mit Beeinträchtigungen eine zukunftsversprechende Ausbildung mit vielen Anstellungsmöglichkeiten.

Es lohnt sich übrigens, auch nach dem Schulabschluss nach einer Lehrstelle zu suchen. Denn Lehrverträge können bis zu den Herbstferien abgeschlossen werden.

Meine Tochter ist trotz Absagen nicht von ihrem ursprünglichen Berufswunsch abzubringen. Was soll ich machen?

Versuchen Sie herauszufinden, ob der Berufswunsch Ihrer Tochter im Einklang steht mit ihren Fähigkeiten und Interessen. Ein Gespräch mit der Berufsberaterin oder dem Berufsberater im biz oder mit ihrer Lehrperson bringt Sie bei diesen Fragen weiter.

Falls sich ihr Berufswunsch bestätigt, kann Ihre Tochter zum Beispiel ein Berufsvorbereitungsjahr oder eine Vorlehre ins Auge fassen. Beides sind Brückenangebote für Jugendliche, die für die Zeit nach der obligatorischen Schulzeit und vor dem Einstieg in die Lehre gedacht sind. So hat Ihre Tochter die Möglichkeit, berufsspezifische Kenntnisse aufzubauen.

Kontakt

Amt für Jugend und Berufsberatung - Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung

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