Von der Turnhalle ins Bauernhaus – erfolgreicher Standortwechsel der Bibliothek Elsau

Die Bibliothek Elsau hat an ihrem neuen Standort in der Siedlung Hofwis bereits erfolgreich Wurzeln geschlagen und neue Kundschaft angezogen! Die moderne Bibliothek ist tatsächlich in vielerlei Hinsicht einen Besuch wert – nicht zuletzt wegen der Aufstellung der Medien nach der neuen Klartextsystematik. Was hat dazu beigetragen, dass der Standortwechsel gelungen ist? Die Bibliotheksleiterin Gisela Sieber teilt ihre Erfahrungen in einem Interview.

Der Jugendbereich der Bibliothek Elsau ist ebenso wie der gesamte Medienbestand der Bibliothek auf Klartextsystematik umgestellt. Quelle: Bibliothek Elsau

Fachstelle Bibliotheken (FB): Der Standortwechsel der Bibliothek Elsau im Sommer 2023 von einem Provisorium in einer Turnhalle zu einer modernen Bibliothek in der Siedlung Hofwis ist ein grosser Erfolg. Beim Bibliotheksbesuch fallen sofort die moderne Inneneinrichtung in dem sanierten Bauernhaus oder die aktuelle Medienpräsentation nach Klartext auf. Welche Faktoren haben den Standortwechsel so gut gelingen lassen? Du hast dich ja lange dafür eingesetzt …

Gisela Sieber (GS): In der Vergangenheit unternahmen wir mehrere Anläufe, sei es um eine angemessene Sanierung der alten Turnhalle anzuregen oder bei einem Ergänzungsbau der Schule berücksichtigt zu werden. Als letzteres scheiterte, erfuhren wir vom Neubauprojekt Hofwis, welches von einer privaten Stiftung initiiert wurde. Durch hartnäckiges Lobbyieren beim Gemeinderat konnten wir erreichen, dass wir rechtzeitig in das Projekt einsteigen konnten. 

Da der Wohnteil des Bauernhauses eigens für die Bibliothek umgebaut wurde, konnte ich von Beginn weg eng mit dem Architekten zusammenarbeiten. Die unteren beiden Stockwerke wurden komplett neu eingerichtet, womit wir die Möblierung den Räumlichkeiten anpassen konnten. Im Dachgeschoss verwenden wir zum Teil bestehendes Mobiliar, das wir in der Höhe auf Kinderbedürfnisse abstimmen liessen.

Die Selbstverbuchungsanlage konnten wir bereits ein Jahr zuvor in Betrieb nehmen. So liess sich der Arbeitsaufwand besser aufteilen. Wir entschieden uns, den gesamten Sachbuchbereich auf den Zügeltermin hin auf Klartext umzustellen, damit wir die Medien gleich am richtigen Ort präsentieren konnten. Allerdings bedeutete dies einen erheblichen Mehraufwand für die Ressortverantwortliche.

FB: Was empfiehlst du den Kolleginnen und Kollegen, die sich in ihren Gemeinden für eine Modernisierung ihrer Gemeindebibliothek engagieren?

GS: Gute Vernetzung und Lobbyarbeit bei den Behörden und den wichtigen Institutionen der Gemeinde sind sehr wichtig. Zudem braucht es ein realistisches und umsetzbares Konzept, damit die Behörden nachvollziehen können, in welche Richtung sich die Bibliothek entwickeln soll.

FB: Inzwischen arbeitest du mit deinem engagierten Team rund ein halbes Jahr in der neuen Bibliothek. Stellt ihr einen Zuwachs bei den Kundinnen und Kunden fest? Und was hat sich noch in der täglichen Bibliotheksarbeit verändert?

GS: Seit der Eröffnung am 1. Juli 2023 bis Ende Jahr konnten wir 50 Neueintritte verbuchen, was ziemlich genau der Zahl aller Neueintritte im Jahr 2022 entspricht. Zudem beobachten wir ein grösseres Interesse der Kundschaft im öffentlichen Bereich. Dafür war die Umstellung für die Lehrpersonen, die mit ihren Klassen zur Ausleihe kommen, anspruchsvoll.

In der täglichen Bibliotheksarbeit haben wir die Arbeitsabläufe geändert, da die räumlichen Begebenheiten komplett anders sind. Bedingt durch die erweiterten Öffnungszeiten haben wir zudem unseren Arbeitsplan angepasst. Trotz gewisser Anfangsschwierigkeiten überwiegt die Freude am neuen Arbeitsplatz.

FB: Die Bibliothek Elsau ist eine der ersten Gemeindebibliotheken im Kanton Zürich, die komplett auf die Klartextsystematik umgestellt hat. Wie sind eure Erfahrungen mit dieser kundenorientierten Medienpräsentation?

GS: Die neue Aufstellung kommt den Bedürfnissen der Kundschaft entgegen, da die Themen praxisnaher gruppiert sind. Die Erwachsenensachmedien haben wir, entsprechend der Interessengruppen, auf allen drei Stockwerken verteilt und hoffen dadurch auf einen grösseren Umsatz.

FB: Und als Ausblick – wie geht es weiter in der Bibliothek Elsau?

GS: Die Bibliothek soll sich als «dritter Ort» bei der Bevölkerung etablieren. Um dies zu erreichen, lancieren wir gezielt Veranstaltungen und Workshops. Auch den aktuell noch etwas kahl wirkenden Aufenthaltsbereichen wollen wir mit verschiedenen Massnahmen zu mehr Behaglichkeit verhelfen.

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