Neues Angebot: Mobile Intervention bei Jugendkrisen

Das Angebot der Mobilen Intervention bei Jugendkrisen stellt sicher, dass Kinder und Jugendliche in akuten psychosozialen Krisen sowie deren Familien die notwendige Unterstützung erhalten.

Ein Jugendlicher bricht seine Lehre ab und erzählt seinen Eltern nichts davon. Im Streit zieht er von zu Hause aus und kommt bei Freunden unter. Die Mutter informiert nach Absprache mit dem Jugendlichen das zuständige kjz Dübendorf. Die Ersteinschätzung ergibt, dass eine akute Kindeswohlgefährdung ausgeschlossen werden kann, die Familie dennoch rasch und intensiv betreut werden sollte – ein Fall für das neu geschaffene Team von «Mobile Intervention bei Jugendkrisen».

Im Falle einer solchen akuten psychosozialen Krise wenden sich Kinder und Jugendliche oder ihre Familien an Fachpersonen aus der Kinder- und Jugendhilfe oder aus dem Schul- und Gesundheitsbereich. Sind diese Fachpersonen jedoch ausgebucht, fehlen ihnen die Beratungsmöglichkeiten oder fällt der Fall nicht in ihren Zuständigkeitsbereich, bleibt die notwendige Unterstützung aus.  
 
Neu können diese Fachpersonen den Fall mit Einverständnis der betroffenen Kinder und Jugendlichen oder deren Familien an die «Mobile Intervention bei Jugendkrisen» übergeben. Das mobile, interdisziplinäre Team übernimmt diese akuten Fälle rasch und unkompliziert und sorgt damit für eine schnelle Versorgung von Kindern und Jugendlichen in der Krise.  
 
Andrea Dettling, Leiterin des kjz Dübendorf, bestätigt: «Unsere erste Erfahrung mit dem neuen Angebot war sehr positiv. Bereits einen Tag, nachdem wir der betroffenen Familie eine Zusammenarbeit mit der ‹Mobilen Intervention bei Jugendkrisen› vorgeschlagen hatten, übernahm das Team den Fall. Wir waren sehr froh über die schnelle, unkomplizierte Hilfe.»  

Niederschwellig und kostenlos 

Das Team der «Mobilen Intervention bei Jugendkrisen» besteht aus Sozialarbeitenden, Psychologinnen und Psychologen. Das Beratungsangebot richtet sich an Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 18 Jahren, wohnhaft im Kanton Zürich (ohne Stadt Zürich), und ihre Familien. Es ist freiwillig und kostenlos. Das Beratungsteam ist mobil. Die persönlichen Beratungen finden per Telefon, per Video, zu Hause, in der Schule oder in einem kjz statt.

Die Fachpersonen in den kjz der Bezirke Hinwil, Meilen, Pfäffikon und Uster seien sehr froh über diese zusätzliche Option, sagt Geschäftsführerin Katja Bluntschli: «Es ist wichtig, dass Kinder und Jugendliche und ihre Familien in einer Krise rasch und unkompliziert Unterstützung erfahren. Das Team der ‹Mobilen Intervention bei Jugendkrisen› ergänzt die bestehenden Angebote gerade dank der Niederschwelligkeit sehr gut.»

kjz-Leiterin Andrea Dettling sagt: «Der grosse Vorteil der ‹Mobilen Intervention bei Jugendkrisen› liegt vor allem darin, dass sie enger und intensiver mit den Familien zusammenarbeiten können. So können sie zum Beispiel auch die betroffenen Familien häufiger zu Hause besuchen. Im Tagesgeschäft fehlen normalerweise die Kapazitäten dazu.»

Ziel dieser neuen Herangehensweise ist es, Krisensituationen zu stabilisieren, in denen (noch) kein passendes Unterstützungsangebot zur Verfügung steht, und eine nachhaltige Anschlusslösung zu finden.

Denise Ernst, Leiterin der «Mobilen Intervention bei Jugendkrisen», ergänzt: «Unser Ziel ist es, die Beratungen der Betroffenen für maximal sechs Monate zu übernehmen. Wenn sich im Verlauf des Beratungsprozesses zeigt, dass unsere Unterstützung nicht zur gewünschten Verbesserung der Situation führt, suchen wir ein geeignetes Folgeangebot. Das kann z.B. eine sozialpädagogische Familienhilfe oder ein Jugendcoaching durch Fachpersonen sein, die eine längerfristige und intensivere Begleitung anbieten können.»

Und im Falle des Jugendlichen, der seine Lehre abgebrochen hat? Denise Ernst berichtet: «Wir haben mit der Familie verschiedene Möglichkeiten besprochen. Schliesslich haben wir den Jugendlichen mit dem RAV vernetzt und er hat sich dort für ein Motivationssemester angemeldet. Ziel ist es, dass er so wieder den Weg in die Berufsbildung findet.» 

Kontakt

Amt für Jugend und Berufsberatung - Mobile Intervention bei Jugendkrisen

Adresse

Dörflistrasse 120
8090 Zürich
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E-Mail

mik@ajb.zh.ch

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