Spielräume schaffen – neue Wege gehen im 1. Zyklus Veranstaltungsreihe «Umgang mit Verhaltensauffälligkeiten»

Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten sind oft eine Herausforderung für Schulen, Lehrpersonen, Eltern und die Kinder selbst. An der Veranstaltung erhalten Sie konkrete Ideen und Hinweise für einen lernförderlichen Unterricht.

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Steckbrief

Datum
Mittwoch, 20. März 2024
Zeit
18.30–21 Uhr
Ort
PH Zürich, Lagerstrasse 2, 8090 Zürich, LAA-G001
Kosten
Kostenlos
Anmeldeschluss
Montag, 4. März 2024
Zwei Kinder spielen mit grossen Bauklötzen.

Das Volksschulamt des Kantons Zürich und die PH Zürich laden Schulleitungen, Lehrpersonen, sonderpädagogische Fachpersonen und weitere Interessierte zur achten Informationsveranstaltung über erfolgreiche Ansätze im Umgang mit Verhaltensauffälligkeiten ein.

Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten sind oft eine Herausforderung für Schulen, Lehrpersonen, Eltern und die Kinder selber. In der Veranstaltung «Spielräume schaffen – neue Wege gehen im 1. Zyklus» werden aktuelle didaktische Möglichkeiten im Zusammenhang mit «Spiel» und «Raum» dargelegt, welche problematische Verhaltensweisen von Schülerinnen und Schüler mildern oder gar nicht erst entstehen lassen.

Im günstigen Fall stehen Raum und Pädagogik in einer Wechselwirkung und ermöglichen neue Lernformen. So wurde der Raum neben den Lernenden und den Lehrpersonen schon als dritter Pädagoge bezeichnet (Loris Malaguzzi). Das freie Spielen von Kindern ist – wenn sinnvoll und altersgerecht eingesetzt – die kindliche Form von Lernen. Die Kinder werden mit dieser Lernform individuell gefördert. Lernen durch Spielen erfolgt durch Beziehung, Partizipation, Zusammenarbeit, Bewegung und effektive Raumgestaltung.

Programm

Zeit Programmpunkt
18 Uhr Eintreffen
18.30 Uhr Begrüssung durch Kathrin Schmocker, Sektorleiterin Unterrichtsfragen, Abteilung Pädagogisches, Volksschulamt des Kantons Zürich
Co-Referat «Spielräume schaffen – neue Wege gehen im 1. Zyklus»: Catherine Lieger (Dozentin, Beraterin und Mentorin in der Aus- und Weiterbildung, PH Zürich) und Corinne Oesch (Schulleiterin SE Zentrum, Schulhaus Burgbach, Zug)
Kultureller Input «SPIELRAUM AUCH FÜR UNS!»: Stefan Baier und Heidi Christen (Theateria Dietikon)
20 Uhr Besuch eines Workshops nach Wahl bei Antonia Bättig, Patricia Bernet und Julia Geiger, Sabina Bürki, Rüdiger Maas, Corinne Oesch, Michaela Siggelkow und Bea Abegg, Oskar Jenni und Gabriela Staub sowie Frank Wieber
21 Uhr Abschluss

Flyer: Spielräume schaffen – neue Wege gehen im 1. Zyklus

Workshops

Resilienz ist unser «seelisches Immunsystem» und ist ein Leben lang trainierbar. Die Förderung der Resilienz passiert sowohl beim Kind selbst wie auch in seinem Umfeld. Dabei spielen die Lehrkräfte/​die Schule eine zentrale Rolle.

Dieser Workshop bietet konkrete Umsetzungsmöglichkeiten für die spielerische Resilienzförderung der Kinder im Schulalltag. Ebenso gehen wir der Frage nach, welchen Einfluss Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern auf die Entwicklung der Resilienz haben und welchen Raum wir schaffen können, um diese Kinder in ihrem Prozess entwicklungsfördernd unterstützen zu können.

Workshopleiterin: Antonia Bättig, Resilienztrainerin für Kinder, Lehrperson, Praxiskompetenz in Transaktionsanalyse

Kinder unterscheiden sich bezüglich Herkunft, Alter, Entwicklungsstand und Begabungen sowie hinsichtlich ihres Sozial- und Lernverhaltens sehr stark (Jenni, 2021), sodass Schulklassen und Lerngruppen eine grosse Heterogenität aufweisen. Diese stellt Lehrpersonen jedoch vor grosse Herausforderungen: Sie fühlen sich durch die Inklusion und die damit verbundenen Veränderungen des Berufes unter Druck.

Um in der pädagogischen Praxis einen positiven Umgang mit der variablen kindlichen Entwicklung zu erlangen und auf die individuellen Bedürfnisse der einzelnen Schülerinnen und Schüler einzugehen, ist eine Auseinandersetzung mit Entwicklungsverläufen und den dazugehörigen theoretischen Modellen und empirischen Erkenntnissen zentral. Unterschiedlichen Voraussetzungen der Kinder kann somit durch das entwicklungs-orientierte Verstehen des einzelnen Kindes in Kombination mit gewinnbringenden Lehr-Lern-Arrangements in einer funktionellen Lernumgebung produktiv begegnet werden, sodass gemeinsames Lernen funktioniert.

Quelle: Jenni, Die kindliche Entwicklung verstehen, 2021, Springer Verlag Berlin.

Workshopleitende: Oskar Jenni, Leiter Abteilung Entwicklungspädiatrie, Universitäts-Kinderspital Zürich und Leiter Akademie. Für das Kind. Giedion Risch und Gabriela Staub, Studiengangsleitung CAS Entwicklungsorientierter Unterricht an der Akademie. Für das Kind. Giedion Risch

Unterrichten im Zyklus 1 ist herausfordernd. Die Kinder kommen mit völlig unterschiedlichen Voraussetzungen in den Kindergarten oder in die Schule.

Eine Möglichkeit, dieser Vielfalt zu begegnen, sind Spielprojekte.

Anhand von Beispielen aus der Praxis, Tipps und Tricks erarbeiten wir Spielanlässe und verknüpfen diese mit den möglichen Kompetenzen aus dem LP21. Die Projektideen sind bewusst einfach gewählt und eignen sich insbesondere als Einstieg in eine solche Arbeitsweise. Dabei begleitet uns die Frage nach der geeigneten Spielform, der Organisation und der eigenen Haltung. Dies sind zentrale Faktoren, wenn es darum geht, Kinder von 4 bis 8 Jahren in ihrer Spielkompetenz zu fördern, unterstützen und begleiten.

Workshopleiterin: Sabina Bürki, wissenschaftliche Mitarbeiterin PH Zürich

Das Konzept Spielen PLUS an den Stadtschulen Zug beschreibt eine Didaktik im Zyklus 1 mit Fokus auf Spiel- und Lernumgebungen und gibt Antworten auf die Herausforderungen im Zyklus 1.

Am Beispiel der Stadtschulen Zug wird exemplarisch aufgezeigt, wie wir als Lehrpersonen und Schule auf die Veränderungen eingehen und die Herausforderungen gemeinsam meistern können. Im Anschluss werden im Dialog Umsetzungsmöglichkeiten für die eigene Schule/Klasse oder einzelne Kinder abgeleitet.

Workshopleiterin: Corinne Oesch, Schulleiterin Stadtschulen Zug

Die Primarschule Uster hat im Frühling 2022 mit dem Projekt FaBe im Kindergarten gestartet. Die äusserst erfreulichen Zwischenergebnisse haben dazu geführt, dass die drei Fachpersonen definitiv angestellt werden. Die Primarschulpflege wird auf der Grundlage der Schlussergebnisse über eine Einführung in der gesamten Primarschule entscheiden.

Im Workshop werden eine Kindergärtnerin und eine Fachfrau Betreuung aus dem Projekt aufzeigen, welchen Mehrwert die weitere Profession (FaBe) im Kindergarten, gerade in der Arbeit mit verhaltensoriginellen Kindern, mit sich bringt.

Workshopleitende: Patricia Bernet, Primarschulpräsidentin Uster und Julia Geiger, Leitung Tagesstrukturen Uster

Gibt es überhaupt eine «Generation Alpha» und wie kann man sie wissenschaftlich erfassen?

Im Workshop wird die Generation-Alpha-Studie vorgestellt sowie deren Ergebnisse. Wie wird sich durch die nächste Generation an Kindern und Eltern der Alltag der Pädagogen ändern?

Inhalte werden sein:

  • Generationen- und Kohortenforschung
  • Spezifika heutiger Eltern
  • Spezifika der Generation Alpha
  • Quo Vadis?

Workshopleiter: Rüdiger Maas, Leitung Institut für Generationen­forschung

Die Partizipation von Kindern bei der Entwicklung ihrer Spielumgebungen mindert innere Widerstände und steigert ihre Bereitschaft zur Kooperation. Die Anwendung vielseitig einsetzbarer Materialien in Verbindung mit gezielter Spielbegleitung fördern aktives Handeln und das Erleben von Selbstwirksamkeit.

Workshopleiterinnen: Michaela Siggelkow, Kindergartenperson Schule Mettlen Opfikon und Bea Abegg, Schulleitung Schule Mettlen Opfikon

Der Workshop startet mit einem kurzen Input zu den 10 Faktoren zur Stärkung der psychischen Gesundheit von Kindern, die im takecare.ch-Projekt erarbeitet wurden. Dabei werden beispielhaft kleine Übungen vorgestellt, mit denen die Faktoren, von der Selbstwirksamkeit über die Steuerung von Emotionen bis zum Optimismus im Schulunterricht, trainiert werden können.

In Kleingruppen werden dann die Möglichkeiten und Grenzen für das Training dieser schützenden Faktoren bei Kindern mit Verhaltensauffälligkeiten diskutiert, mit einem Fokus auf spielerische und räumliche Massnahmen. Zum Abschluss tragen wir im Plenum zentrale Massnahmenvorschläge zusammen, die vielversprechend und umsetzbar erscheinen.

Durch den Austausch von bewährten Praktiken und die ressourcen-orientierte Diskussion der Herausforderungen unterstützt der Workshop die Teilnehmenden darin, effektive Strategien zu entwickeln und für sich zu priorisieren, um die psychische Gesundheit von Kindern zu fördern und Verhaltensauffälligkeiten im Zyklus 1 der Schulausbildung zu reduzieren.

Workshopleiter: Frank Wieber, ZHAW, Institut für Public Health, Stellvertretender Leiter Forschung

Anmeldung

Anmeldungen sind bis zum 4. März 2024 möglich.

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Kontakt

Porträtfoto von Dimitra Farmakis

+41 43 305 52 65

Hinweis:

An den Veranstaltungen der PH Zürich kann fotografiert und/oder gefilmt werden. Die Aufnahmen werden auf den Kommunikations­kanälen der PH Zürich verwendet.